Frühjahrsmüdigkeit
Abschied vom Winter - eine Reise zwischen Glücksgefühl und Frühjahrsmüdigkeit
»Wie die Samen, die unter der Schneedecke träumen, träumen Eure Herzen vom Frühling. Vertraut diesen Träumen, denn in ihnen verbirgt sich das Tor zur Unendlichkeit.«
Zeilen des libanesisch-amerikanischen Dichters Khalil Gibran, die geradezu prophetisch anmuten, falls wir dieser Tage einen Blick in unser Innerstes werfen. Denn: Wenn uns der eisige Wind um die Ohren pfeift und der Matsch sich nicht mehr von den Schuh- sohlen löst, wenn die Zeit der kurzen Tage uns unendlich lange vorkommt und wir mal wieder Autoscheibe kratzend unter einem bleiernen Himmel stehen – dann träumen wir. Von wärmenden Sonnenstrahlen und der ersten Tasse Kaffee im Freien. Von einem Meer voll bunter Tulpen und unserem beherzten und glücklich machenden Griff zur Sonnenbrille. Gibt es Schöneres, als die Fahrradpumpe zur Hand zu nehmen und kurze Zeit später mit dem Drahtesel an Feld, Wald und Wiesen vorbei zu fliegen?
Über die Ankunft des Frühlings freut sich nahezu jeder. Und wundert sich nach den ersten rauschhaften Glücksmomenten umso mehr über Müdigkeit und Antriebsschwäche. Die Natur er wacht und wir antworten mit einem großen Gähnen?
In unseren Breitengraden sitzen wir im Sommer abends noch in der Sonne, rollen uns im dunklen Winter dagegen sprichwörtlich auf der Ofenbank zusammen. Temperaturen und Lichtverhältnisse
schwanken merklich zwischen den Jahreszeiten und lassen die Umgewöhnung für unseren Körper zu einem Kraftakt werden. Eben noch rüstet sich dieser mit erhöhtem Blutdruck, niedrigerer Körpertemperatur und vermehrter Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin vor Dunkelheit und Kälte. Kurze Zeit später bricht der Frühling über uns herein. Die Sonne scheint, unsere Körpertemperatur steigt, Blutgefäße weiten sich und der Blutdruck sinkt. Bis die zunehmende UV-Strahlung jedoch die Melatonin-Produktion drosselt und anstatt dessen die Herstellung des
Glückshormons Seratonin anregt, vergeht einiges an Zeit. Und wir? Fühlen uns schlapp. Erfreulicherweise können wir unserem »winterschlafenden« Körper auf die Sprünge helfen.
Frisch und frei lautet die Devise
Das Großreinemachen beginnt mit denkbar einfachen Mitteln. Gehen Sie so oft wie möglich an die frische Luft und ins Sonnenlicht. Das reduziert das stimmungsdämpfende
Melatonin und beflügelt die Serotonin-Ausschüttung. Und: Bringen Sie Ihren Stoffwechsel mit viel
frischem Obst und Gemüse auf Trab. Wer langfristig denkt, kümmert sich zudem kontinuierlich um seine Gefäße und den Kreislauf. Wechselduschen, Saunagänge und Kneipp’sche Anwendungen trainieren das Gefäßsystem das ganze Jahr hindurch und sorgen für mehr Gelassenheit gegenüber Temperaturschwankungen.
Zeit für den Frühjahrsputz
Mit Winters Abschied liegt eine Phase der kleinen und großen Ernährungs- und Verhaltenssünden hinter uns. Das heimische Sofa ist uns vertrauter als der Trampelpfad im Wald und viel zu oft hat ein Stück Kuchen vor einer Portion Obst das Rennen gemacht. Mit unangenehmen Folgen: Die Hose spannt und wir fühlen uns alles andere als fit. Unser Körper braucht eine kleine aber feine Generalüberholung. Wie diese im Idealfall auszusehen hat, ist
Vielfach bewährt hat sich eine Fastenkur,also der bewusste Verzicht auf Nahrungüber einen begrenzten Zeitraum. Eine gute Möglichkeit, um den Körpervon Giftstoffen zu befreien. Ganz nebenbeibringt uns das Heilfasten dazu, innezuhalten und einen gesunden Abstand zur Hektik unseres Alltags einzunehmen. Manch einem mag es zu beschwerlich erscheinen, eine Woche oder auch länger vollkommen ohne Essen auszukommen. Eine sehr gute Alternative stellt hier das Basenfasten dar: eine Entsäuerungsund Entlastungskur, bei der alle Säurebilder in der Nahrung für einen bestimmten Zeitraum weggelassen werden. Und nicht zuletzt kann auch ein Tag pro Woche, an dem nur Obst und Gemüse in Kombination mit viel Flüssigkeit auf dem Speiseplan stehen, kleine Wohlfühlwunder bewirken.
Heilfasten – von Hungern keine Spur?
Der eigentliche Sinn einer Fastenkur ist die Entlastung des Verdauungssystems und der Abbau von Stoffwechselendprodukten. Ein Weg zum Abnehmen dagegen ist der Nahrungsentzug nicht, das verlorene Gewicht stellt sich nach Ende der Fastentage nahezu automatisch wieder ein. Es sei denn, Sie nehmen die Fastenkur als Anlass für eine grundlegende Veränderung Ihrer Lebens- und Essgewohnheiten. Beispielsweise indem Sie den Tag mit etwas Bewegung anstelle einer Tasse starken Kaffees beginnen. Oder sich kleine Entspannungsinseln im Alltag einrichten, mit denen Sie dem täglichen Stress besser begegnen können, als mit einer Tafel Schokolade. Wichtige Grundvoraussetzung für das Heilfasten: Sie müssen gesund und belastbar sein. Die Angst vor dem großen Hunger, vor Leistungstiefs und kurzzeitigen körperlichen Rückschlägen dagegen, sollte Sie nicht schrecken. Führen Sie sich die positiven Auswirkungen vor Augen. Beispielsweise wie viel Zeit sie gewinnen, indem Sie nicht kochen und essen. Für ein ausgiebiges Telefonat mit alten Freunden oder für ein Buch, das Sie schon längst einmal lesen wollten. Die Momente des Hungers werden sicher kommen. Aber es wird schön sein, wenn Sie ihnen mit einem Gefühl der Stärke begegnen können. mehr zum Heilfasten